Der Job als Inbegriff von Stress und Hektik? Die meisten Menschen sagen: Ja! Viele empfinden ihren Arbeitsplatz nicht gerade als Ort inneren Friedens. Doch sollte das so sein? Je gelassener du bist, desto produktiver und zufriedener wirst du auch. Grund genug, etwas gegen den Stressfaktor Job zu unternehmen und effektiv zu entspannen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du durch Meditation Entspannung an deinen Arbeitsplatz bringst, ohne direkt als Büroguru zu gelten.
Loslassen und entspannen: Stress beginnt im Kopf
Es klingt abgedroschen, doch es stimmt: Stress beginnt in deinem Kopf. Dass du eine Situation als hektisch, schwierig oder anstrengend empfindest, hat maßgeblich damit zu tun, wie du die Situation bewertest. Keine zwei Menschen empfinden dieselbe Lage als gleich stressig. Du bist deiner negativen Gefühlswelt also nicht hilflos ausgeliefert, denn der „Stress“ ist nicht unwiderruflich an die Situation selbst gekoppelt. [1]
Regelmäßige Meditationen für Anfänger können dir helfen, Situationen, die du bisher als stressig empfunden hast, offen und wertfrei zu betrachten. Studien zeigen, dass Menschen durch Meditation lernen, Dinge so zu lassen, wie sie sind. Anstatt ängstlich oder gestresst zu reagieren, können sie die Situation gelassen nehmen. [2]
Doch eine solche Haltung vom einen auf den anderen Tag entwickeln zu können, ist leider Wunschdenken. Da helfen nur stetiges Üben und Geduld – und ein paar clevere Schritte auf dem Weg dorthin.
Meditieren am Arbeitsplatz: Unauffällig Energie tanken
Die kurze Meditation im Job hat bereits in vielen Büros Einzug gehalten. Der Kollege, der sich zwischendurch genüsslich zurücklehnt, ein paar Minuten Kraft tankt und dann motiviert wieder ins Getümmel stürzt, ist für manchen bereits ein vertrautes Bild. Das gilt aber längst nicht in jedem Unternehmen und für Menschen, die nicht im Büro arbeiten, noch weniger. Daher haben wir hier ein paar Kniffe, wie du am Arbeitsplatz meditieren und deine Achtsamkeit schulen kannst, ohne zu sehr aufzufallen.
Atemübungen im Alltag
Was du überall tun kannst, ohne schräge Blicke zu riskieren: atmen! Klassischerweise möchtest du wahrscheinlich an einem ungestörten Ort meditieren. In einem leeren Pausen- oder Meetingraum, im nahen Park oder, wenn du sonst nirgends Ruhe findest, sogar auf dem Klo (Vorsicht, hier nicht zu tief einatmen!). Atemübungen können aber auch direkt an deinem Arbeitsplatz durchgeführt werden, schließlich musst du dazu nicht einmal die Augen schließen. Mit der Zeit wird es dir immer besser gelingen, dich auf deinen Atem zu konzentrieren. Kleine Übungen für Zwischendurch findest du zum Beispiel in unseren „4 Atemtechniken zur Entspannung“. Nach einer solchen Power-Pause fühlst du dich frischer und konzentrierter.
Kleine Gehmeditationen
Eine weitere Möglichkeit ist die Gehmeditation. Ein paar Schritte geht du sowieso an jedem Arbeitstag, ob zur Kaffeemaschine, zur Toilette oder zum nächsten Meeting. Konzentriere dich dabei genau auf deine Schritte. Spüre, wie sich deine Füße beim Gehen anfühlen, wie du atmest und wonach sich die Luft um dich herum anfühlt. Setze achtsam und bewusst einen Schritt vor den anderen. Es gibt kein vorgeschriebenes Tempo, auch wenn sich langsames Gehen als Meditation für Anfänger besser eignet. Wenn du möchtest, kannst du dabei deine Fantasie spielen lassen und dir vorstellen, du würdest auf Wolken gehen oder aus deinen Fußabdrücken würden Blumen sprießen. Durch die Konzentration auf deine Schritte gewinnst du schnell und einfach Abstand zu deiner Arbeit und kommst erholter und achtsamer an deinen Platz zurück.
Meditieren am Morgen
Für eine klassische Meditation eignen sich die frühen Morgenstunden besonders. Zu dieser Zeit ist es oft noch still im Büro, da die Kollegen sich noch nicht eingefunden haben. Morgens zu meditieren stimmt dich auf den Tag ein und trägt zu einem entspannten Start ins Tagesgeschäft bei. Einfach ein paar Minuten die Augen schließen, eine kurze geführte Meditation wirken lassen oder den Morgen mit einer Achtsamkeitsminute beginnen – schon hast du ein eigenes kleines Entspannungsritual, bevor die Eindrücke des Tages dich vereinnahmen. Achtsamkeitsminuten zum Wochenstart findest du zum Beispiel auf unserem YouTube-Kanal.
Entspannen am Arbeitsplatz: Keine Chance dem Dauerstress
Neben kleinen Meditationspausen gibt es zwei weitere wichtige Orientierungspunkte fürs erfolgreiche Entspannen am Arbeitsplatz. Wichtig für eine gesunde Arbeitsroutine sind nämlich vor allem die lange Mittagspause und die längste Pause des Tages: der Feierabend.
Durchatmen: Mach wirklich (!) Mittagspause
Am Mittagstisch mit den Kollegen die letzte Besprechung erneut durchkauen, den morgigen Einsatz besprechen oder sich generell über all die unmöglichen To-Dos beklagen? Vergiss es! Du brauchst eine Pause, nimm sie dir.
Schnapp dir deine Lieblingskollegen und lauf eine Runde um den Block oder spaziere allein durch den Park. Frische Luft macht den Kopf frei – nutz die Pause nicht, um darüber nachzudenken, welches Projekt du danach als erstes anpackst. Auch in der Kantine heißt es: Der Job hat Hausverbot. Quatsch mit deinen Tischnachbarn übers Wochenende oder dieses coole neue Hobby, das du anfangen willst. Wer weiß, vielleicht habt ihr mehr Gemeinsamkeiten als gedacht?
Abschalten: Der Feierabend ist deine Zeit
Lass deinen Job am Arbeitsplatz! Nach Feierabend gehört dein Kopf ganz dir. Zermartere dir nicht das Hirn über die Präsentation am nächsten Tag oder diese seltsame Schlussbemerkung des ungeliebten Kollegen. Atme durch und lass die Arbeit von dir abfallen. Wenn dir das schwer fällt, nimm dir ein paar Minuten Zeit und schreibe auf, was du morgen erledigen und über welche Punkte du noch einmal nachdenken willst. So hast du am nächsten Tag einen klaren Einstieg und viel wichtiger: Du bringst deine Gedanken vom Kopf aufs Papier. Du bist sicher, dass nichts Wichtiges vergessen wird. Jetzt kannst du beruhigt nach Hause gehen und dich wirklich entspannen.