Mehr als nur ein Dankeschön
Wie oft bist du im Alltag wirklich dankbar? Damit meine ich nicht nur, jemanden Dankeschön zu sagen. Sondern eine tiefere Dankbarkeit.
Eine Dankbarkeit, mit der du das Positive in deinem Leben wahrnimmst und wertschätzt. Das können zum einen existenzielle Dinge sein. Beispielsweise deine Gesundheit oder ein Dach über dem Kopf. Zum anderen kann das eine Person sein, die etwas nettes für dich macht. Zum Beispiel ein Freund, der dir zur Seite steht. Oder ein Fremder, der dir die Tür aufhält. (1)
Die Facetten der Dankbarkeit
Auf welche Arten kann Dankbarkeit in unserem Leben vorkommen?
Zum Einen kann Dankbarkeit eine Charaktereigenschaft sein. Dabei richtest du den Blick vermehrt auf das Positive in deinem Leben. Du würdigst die schönen Momente und Erfahrungen, wodurch die negativen Aspekte in den Hintergrund rücken.
Dankbarkeit kann aber auch ein emotionaler Zustand sein. Dabei spürst du die Wertschätzung in einem ganz bestimmten Moment. Zum Beispiel wenn dir jemand ein Kompliment macht. (2)
Was löst Dankbarkeit in deinem Körper aus?
Wenn du Dankbarkeit empfindest, ist das ein sehr angenehmes Gefühl. Das kannst du spüren. Aber was genau passiert im Körper? Woher kommen diese positiven Gefühle?
Durch Dankbarkeit werden Dopamin und Serotonin in deinem Köper ausgeschüttet. Das sind sogenannte Glückshormone.
Dopamin fördert deine Motivation und deinen Mut. Ist dein Dopaminspiegel dagegen zu niedrig, fühlst du dich antriebslos. Dir fällt es schwer dich zu konzentrieren und dir fehlt die Motivation. Serotonin sorgt für innere Ruhe und fördert einen tiefen Schlaf. Du fühlst dich ausgeglichen. Ein Mangel kann unter anderem zu Angstzuständen und erhöhter Aggressivität führen.
Durch die Wirkung der Glückshormone-Hormone fühlt sich Dankbarkeit gut an. Auf Dauer wirst du gelassener und zufriedener. Du empfindest weniger Stress. Das wirkt sich positiv auf deine mentale und körperliche Gesundheit aus. (3)(4)(5)
Du möchtest weitere Tipps zur Stressbewältigung haben? Du willst wissen, wie du Dankbarkeit gezielt für dich zur Stressprävention nutzen kannst? Dann komm in unseren Online-Kurs zur Stressprävention. Erstattet von allen gesetzlichen Krankenkassen.
Dankbarkeit stärkt deine sozialen Beziehungen
Um Dankbarkeit zu empfinden, musst du den guten Dingen mehr Aufmerksamkeit schenken. Auch vermeintlichen Selbstverständlichkeiten. Trinke die nächste Tasse Kaffee am Morgen zum Beispiel ganz bewusst und sei dankbar für diesen kleinen Moment mit dir selbst.
Durch solche kleinen Achtsamkeitsübungen nimmst du die positiven Dinge im Leben ganz bewusst wahr. Das macht dich glücklicher und zufriedener. Dadurch hast du weniger Schwierigkeiten, bei Problemen um Unterstützung zu bitten.
Außerdem fällt es dir so auch leichter, dich bei anderen zu bedanken. Das kann viel bewirken. Dankbarkeit fühlt sich nämlich nicht nur für dich selbst, sondern auch für andere gut an.
Durch einen aufrichtigen Dank, zeigst du deinem Gegenüber, dass du ihn wertschätzt. Das löst Zufriedenheit bei ihm aus. Ihr fühlt euch miteinander verbunden. Dankbarkeit festigt also als deine Beziehungen und unterstützt das soziale Miteinander. Das ermöglicht dir ein angenehmeres Zusammenleben mit deinen Mitmenschen. (6)(7)
Die Macht der Dankbarkeit: Negativität überwinden
Dankbarkeit ist ein positives Gefühl. Psychologen nehmen an, dass wir Dankbarkeit nicht gleichzeitig mit negativen Emotionen fühlen können. Wir können also nicht dankbar und wütend zugleich sein. Unser Dankbarkeitsgefühl überstrahlt diese negativen Emotionen.
Dadurch fühlen wir uns mental gesünder und weniger gestresst. Denn negative Gefühle, wie Ärger oder Neid lösen meist Stress und Unbehagen in uns aus. (6)
Natürlich lässt Dankbarkeit nicht alles Negative einfach so verschwinden. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, um achtsam mit unangenehmen Emotionen umzugehen. Schau doch mal in unseren Wissensartikel zum Thema Selbstmitgefühl hinein.
Warum fokussieren wir uns auf das Negative?
Im Alltag konzentrieren wir uns oft auf die schlechten Dinge. Die Dinge, die fehlen oder mit denen wir unzufrieden sind. Zum Beispiel bedauern wir nach dem Urlaub, dass er vorbei ist und die Arbeit wieder losgeht. Stattdessen können wir uns auch über die schönen Erlebnisse, die wir im Urlaub hatten, freuen.
Eine Tendenz zum Negativen ist eine Art Grundhaltung des Menschen. Sie ist evolutionsbedingt. Den Tiger im Gebüsch zu ignorieren, war für unsere Vorfahren lebensgefährlich. Aufgrund dieses Mechanismus kreisen wir gedanklich viel zu oft um vermeintliche Gefahren und negative Aspekte.
Zudem nehmen wir die guten Dinge in unserem Leben häufig nicht mehr wahr. Wir sehen sie stattdessen als selbstverständlich an. Zum Bespiel unsere Familie, Freunde oder Gesundheit. Vor allem in unserem vollgepackten Alltag fehlt uns der Blick dafür. (8)(9)
Stattdessen schauen wir uns an, was wir alles nicht haben. Ständig sind wir auf Social Media und sehen eine perfekte Welt an uns vorbeiziehen. In unserem Wissensartikel zum Thema Neid erfährst du, was du außer Dankbarkeit noch gegen das Vergleichen mit unrealistischen Vorbildern machen kannst.
Die Folgen von fehlender Dankbarkeit
Was passiert, wenn Dankbarkeit in deinem Leben fehlt? Du siehst vor allem die Mängel und das, was du nicht hast. Dein Fokus liegt auf dem Negativen, auch wenn es viel Gutes in deinem Leben gibt. Durch so eine Wahrnehmung wirst du unglücklich und unzufrieden.
Außerdem kann sich fehlende Dankbarkeit negativ auf deine Beziehungen auswirken. Es fällt dir schwerer, den Menschen in deinem Umfeld Wertschätzung entgegenzubringen.
Fehlt dir positives Denken, hast du zudem Schwierigkeiten, dich zu motivieren. Über deinen neuen Herausforderungen schwebt direkt ein dunkler Schleier. (9)
Dankbarkeit fördern
Du kannst lernen, den schönen Dingen in deinem Leben mehr Beachtung zu schenken. Somit änderst du deinen Fokus. Weg vom Negativen und hin zum Positiven. Dafür helfen dir kleine Dankbarkeitsübungen. Du kannst sie ohne großen Aufwand in deinen Alltag einbauen. Sie unterstützen dich dabei, das Gute bewusster wahrzunehmen. Auf Dauer kannst du dadurch gesünder und zufriedener leben.
Dankbarkeitstagebuch: Positive Erlebnisse festhalten
Schreibe jeden Tag auf, wofür du dankbar bist. Welche Erlebnisse an dem Tag stimmen dich glücklich? Für welche grundsätzlichen Dinge bist du dankbar? Lenke deine Aufmerksamkeit damit bewusst auf das Positive in deinem Leben. Am besten versuchst du das Eintragen zu einem Ritual zu machen. Schreibe zum Beispiel jedes Mal vorm Schlafengehen oder nach dem Aufstehen drei Dinge auf. (2)
Das Selbstverständliche anerkennen
Fällt es dir schwer, dankbar zu sein? Dann ist diese Übung die Richtige für dich.
Führe dir Dinge vor Augen, die für dich selbstverständlich sind. Zum Bespiel Gesundheit, fließendes Wasser oder schöne Momente im Kreis deiner Familie. Sei dankbar dafür und schätze sie wert. (10)
Die Bohnenübung: Glückliche Momente sammeln
Stecke dir morgens Bohnen oder Ähnliches in deine rechte Tasche. Achte im Laufe des Tages auf Momente, in denen du dankbar für etwas bist. Für jeden Moment wandert eine Bohne in deine linke Tasche. Leere abends deine linke Tasche aus und sieh, wie viele glückliche Momente du hattest. Versuche dir jeden einzelnen nochmal ins Gedächtnis zu rufen und dich erneut glücklich zu fühlen. (3)