Statue in Denkerpose. Sie symbolisiert den Grübelzwang.

Grübeln: So brichst du den Grübelzwang

Grübeln: Das Gedankenkarussell findet kein Ende

Wir alle kennen das Gefühl: Ein Gedanke taucht auf und lässt uns nicht mehr los. Oft genau dann, wenn wir zur Ruhe kommen wollen. Abends vor dem Schlafen zum Beispiel. Dann wälzen wir uns von einer Seite zur anderen. Wir sind so unruhig wie unser Geist, denn dieser produziert einen unerschöpflichen Strom aus Gedanken. Wir grübeln und finden so schnell nicht aus dem Gedankenlabyrinth heraus.

Die Natur des Grübelns

Grübeln ist, als würdest du immer wieder den gleichen Song im Radio hören, ohne den Kanal wechseln zu können. Es ist das beständige Wiederholen von Gedanken, oft über Probleme, Ängste, Unsicherheiten oder vergangene Ereignisse. Doch was, wenn du entgegen deiner Überzeugungen, eigentlich in der Lage bist, die Frequenz zu ändern?

Warum wir grübeln

Es gibt viele Gründe fürs Grübeln. Vielleicht stehen wir vor einer wichtigen Entscheidung, vielleicht haben wir kürzlich eine Chance verpasst oder es steht ein wichtiges Gespräch an. Aber manchmal gibt es auch keinen ersichtlichen Grund. Der menschliche Geist hat die erstaunliche Fähigkeit, alle möglichen Szenarien zu entwerfen und zu durchdenken. Manchmal kann das hilfreich sein, manchmal führt es jedoch zu einer Endlosschleife von “Was wäre wenn?”

Der feine Unterschied: Nachdenken vs. Grübeln

Nachdenken hilft uns, Lösungen zu finden

Es ist wichtig, hin und wieder einen Schritt zurückzutreten und zu erkennen, wann Nachdenken heilsam oder sinnvoll ist und wann es sich zu einer belastenden Gewohnheit entwickelt hat. Gesundes Nachdenken kann uns helfen, Lösungen zu finden. Grübeln ist jedoch häufig unproduktiv und hält uns in einer Spirale aus Negativität gefangen.

Grübeln: Ein Kreislauf ohne Ergebnis

Beim Grübeln beschäftigen wir uns mit Themen, die oft sehr vage sind oder außerhalb unseres Einflussbereiches liegen. Das führt dazu, dass wir schlichtweg zu keinem Resultat kommen können. Während wir uns immer weiter in den Gedankenstrudel ziehen lassen, glauben wir, dass wir aktiv an einer Lösung arbeiten. Das ist das Tückische am Grübeln. In Wirklichkeit kreisen wir jedoch nur um die Problematik herum und ein konkretes Ergebnis bleibt aus.

Kopf der über Heckenlabyrinth hinweg schaut. Er findet den Weg nicht aus dem Labyrinth heraus. Genauso, wie er beim Grübeln im Gedankenkarrussel feststeckt und den Absprung nicht findet.

Das Beunruhigende am Grübeln ist außerdem, dass wir oft nicht einmal bemerken, dass wir im Gedankenkarussell festhängen. Es passiert uns einfach. Wir stellen dann fest, dass wertvolle Zeit einfach verstrichen ist, oder wir uns unerklärlicherweise niedergeschlagen fühlen. Erst so wird uns das Ausmaß unseres inneren Dialogs bewusst.

Es ist deshalb nicht überraschend, dass der endlose Gedankenstrom des Grübelns uns auszehrt. Er nimmt nicht nur wertvolle Zeit und Energie in Anspruch, sondern lenkt uns auch von den Dingen ab, die wirklich Bedeutung für uns haben.

Ab wann ist Grübeln problematisch?

Dennoch ist es völlig normal, dass wir alle ab und zu grübeln. Es macht uns menschlich. Schwierig wird es, wenn das Labyrinth in unserem Kopf immer dunkler und die Wege verworrener werden. Dann, wenn wir den Ausweg nicht mehr finden und das Grübeln unser Leben so stark beeinflusst, dass es für uns zu einem Problem wird. Wir fühlen uns müde, sind weniger konzentriert oder sogar traurig und niedergeschlagen.

Grübelzwang kann ein Anzeichen einer Depression sein

Grübeln kann außerdem ein Zeichen dafür sein, dass wir uns auf den Weg in eine Depression befinden. Deshalb sollten wir es nicht unter den Teppich kehren. Wenn wir negative Gedanken endlos wiederkäuen, kann das, wie schon erwähnt, ganz schön auf unsere Stimmung abfärben. Außerdem kommen wir durch das Grübeln zu keiner produktiven Lösung. Wir fühlen uns hilflos.

Durch den ständigen negativen Denkprozess wird zudem unsere hormonelle Stressachse aktiviert. Dies führt zur Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Wird das Hormon über einen längeren Zeitraum ausgeschüttet, wirkt das auf unsere Psyche und wir fühlen uns niedergeschlagen. Daneben hat Cortisol noch einige weitere Wirkungen auf unseren Körper. Es steigert beispielsweise unseren Blutdruck und lässt das Herz schneller pumpen. Langfristig kann das zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Grübeln kann also auch krank machen.

Frau die mit dem Kopf auf dem Tisch liegt. Sie sieht deprimiert aus. Wahrscheinlich ist sie auch am grübeln und schafft nicht den Absprung vom Gedankenkarrussel

Grübeln stoppen – So gelingt der Austritt aus dem Gedankenkarussell

Du fragst dich jetzt sicherlich: Wie schafft man es, diesen unaufhaltsamen Fluss an negativen Gedanken zu durchbrechen? Die Antwort mag zunächst trivial erscheinen, ist jedoch entscheidend:

Du musst dich aktiv dafür entscheiden, nicht zu grübeln.

Mach dir bewusst, dass du Herr oder Herrin über deine Gedanken bist. Du bist in der Lage den Gedankenstrom anzuhalten.

Wenn du dich beim Grübeln ertappst, sag einfach: “Stopp!” Natürlich ist das oft nicht so einfach, da wir ja häufig gar nicht bemerken, dass wir grübeln. Oft sind wir uns auch gar nicht bewusst, dass wir eigentlich die Kontrolle über unsere Gedanken haben.

Achtsamkeitsübungen helfen uns, uns beim Grübeln zu ertappen

Wenn wir uns regelmäßig in Achtsamkeit üben, fällt es uns leichter, die Beobachter-Rolle einzunehmen. Wir erkennen so unsere Denkmuster leichter. Dies ist wiederum die Voraussetzung, um sich beim hineingleiten in grübel-ähnliche Denkmuster zu ertappen. Um mehr Achtsamkeit in dein Leben zu bringen, kannst du bestimmte Achtsamkeitsübungen regelmäßig durchführen, wie zum Beispiel Yoga oder Meditation. Wichtig ist, dass du etwas für dich findest, das zu dir passt. Schau mal in unserem Artikel “14 Tipps für ein achtsames und bewusstes Leben” vorbei, dort findest du einige Anregungen zum Thema Achtsamkeit. So findest du garantiert die passenden Optionen für dich, um mehr Achtsamkeit in dein Leben zu etablieren.

Mit Sport und Bewegung das Gedankenkarussell stoppen

Mit Bewegung kannst du den Grübelzwang unterbinden. Sport hilft uns, unseren Kopf auszuschalten. Denn wenn wir körperlich aktiv sind, reduziert das die Gehirnaktivität im präfrontalen Cortex – ein Bereich unseres Gehirns, der auch bei Depressionen vermehrt aktiv ist. Dieser Bereich spielt auch beim Grübeln eine Rolle. Außerdem hilft Bewegung an der frischen Luft. Eine Studie aus der Universität in Stanfort zeigte, dass Personen, nachdem sie sich in der Natur aufhielten und spazieren gingen, weniger mit ihrem inneren Gedankenkarussell zu kämpfen hatten. (6)

Tennisspieler, der für einen Schlag ansetzt. Durch Bewegung kann man seine Gedanken zur Ruhe bringen und Grübeln stoppen

Zeit zum Grübeln nehmen

Es klingt paradox, aber manchmal kann es gut tun, sich bewusst Zeit zum Grübeln zu nehmen. Statt den ganzen Tag in dem Gedankenstrudel gefangen zu sein, reserviere eine tägliche “Grübel-Zeit”. Vielleicht 15 bis 20 Minuten, in denen du dich bewusst hinsetzt und in Ruhe darüber nachdenkst, was dir durch den Kopf geht. Das gibt dir das Gefühl, die Kontrolle zurückzugewinnen und kann den restlichen Tag “grübelfrei” machen.

Gedanken niederschreiben oder Tagebuch führen

Ein weiteres kraftvolles Werkzeug ist das Führen eines Tagebuch. Durch das Niederschreiben deiner Gedanken und Gefühle kannst du besser reflektieren und Abstand gewinnen. Es ist, als würde man all die chaotischen Gedanken aus dem Kopf aufs Papier transferieren, sodass sie geordneter und handhabbarer werden. Oft erkennen wir durch das Schreiben auch Muster oder finden selbst Lösungen, die uns vorher nicht bewusst waren.

Grübeln stoppen mit sonamedic

Suchst du nach zusätzlichen Hilfsmitteln, um deinen Geist zu beruhigen? Die sonamedic Meditations-App bietet eine Vielzahl von geführten Meditationen an, die dir dabei helfen, inneren Frieden zu finden und das ständige Gedankenkarussell zu stoppen. Mit regelmäßiger Übung wirst du feststellen, dass du dich schneller beim Grübeln ertappst. So kannst du diesem entgegensteuern und für mehr Klarheit in deinem Leben sorgen. Probiere es aus: Hier gehts zur App.

Fazit: Lass den Grübelzwang los

Zusammenfassend kann man sagen: Gedanken können einnehmend sein und uns viel Energie kosten. Am Ende des Tages erinnere dich jedoch daran: Jeder Gedanke ist nur ein vorübergehendes Phänomen. Du kannst Abstand von ihm nehmen und ihn einfach vorbeiziehen lassen. Du hast es selbst in der Hand und kannst dein Gedankenkarussell steuern, statt von ihm gesteuert zu werden. So kannst du eine innere Ruhe finden, von der du vielleicht nie gedacht hättest, dass sie möglich ist.

 

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