Was sind Soft Skills und welche Bedeutung haben sie für die Führungskompetenz?
In diesem Artikel untersuchen wir, was Soft Skills sind und erläutern ihre Bedeutung für die Führungskompetenz. Wir stellen dir sieben entscheidende Skills vor und widmen uns vor allem der Kommunikationsfähigkeit als besonderen Soft Skill, den jede Führungskraft beherrschen sollte.
Was sind Soft Skills ganz konkret?
Soft Skills beziehen sich auf eine breite Palette interpersoneller Fähigkeiten, die entscheidend für die Führungskompetenz und die Zusammenarbeit in Teams sind. Sie umfassen die Art und Weise, wie wir mit anderen interagieren, kommunizieren und Konflikte lösen.
Im Gegensatz zu den “harten” Fähigkeiten, die sich auf spezifisches Fachwissen und Fertigkeiten beziehen, sind Soft Skills viel subtiler. Bei Soft Skills stehen persönliche Eigenschaften und Verhaltensweisen im Vordergrund.
Lange Zeit wurden Soft Skills unterschätzt und nicht unbedingt mit Führungskompetenz in Verbindung gebracht. Man denke an dieser Stelle nur an das alte Bild des cholerischen Chefs, welches die Arbeitswelt noch bis vor einiger Zeit maßgeblich geprägt hat. Diese Art zu führen verliert immer mehr an Anerkennung und Soft Skills gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Soft Skills Beispiele für mehr Führungskompetenz
Soft Skills sind in der heutigen Geschäftswelt nicht mehr nur wünschenswert, sondern eine grundlegende Anforderung für jede effektive Führungskraft. Gerade in Zeiten, in denen New Work immer größergeschrieben wird, sind sie ein unverzichtbarer Teil der Führungskompetenz. Soft Skills ermöglichen es Führungskräften, Teams zu inspirieren, Innovationen voranzutreiben und beeindruckende Ergebnisse zu erzielen.
Soft Skills ist ein weitumfassender Begriff und die Liste dieser wertvollen Fähigkeiten ist lang und facettenreich. Dennoch gibt es einige essenzielle Kernkompetenzen, die jede Führungskraft beherrschen sollte. Wir haben sie für dich einmal zusammengefasst:
Soft Skills Beispiele – 1. Selbstwahrnehmung und Selbstreflexio
Die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion ist die Grundlage für persönliches Wachstum und effektive Führung. Sie ermöglicht es Führungskräften, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen, ihr Verhalten kritisch zu hinterfragen und anzupassen. Erst so kann man ein inspirierendes Vorbild für das Team darstellen.
Soft Skills Beispiele – 2. Einfühlungsvermögen:
Empathie, also das Vermögen, sich in die Gefühlswelt anderer hineinzuversetzen, ist entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und die Entwicklung starker Beziehungen innerhalb eines Teams. Eine empathische Führungskraft kann besser auf die Bedürfnisse und Sorgen ihrer Teammitglieder eingehen. Das fördert die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung.
Soft Skills Beispiele – 3. Konfliktfähigkeit:
Konfliktfähigkeit bedeutet, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte konstruktiv anzugehen und zu lösen. Eine gute Führungskraft nutzt Konflikte als Chance für Wachstum und Innovation. Indem sie offene Gespräche fördert und Lösungen sucht, die allen Beteiligten zugutekommen, stärkt sie das Teamgefühl.
Soft Skills Beispiele – 4. Anpassungsfähigkeit:
Die Geschäftswelt ist einem ständigen Wandel unterworfen. Die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und sie als Chance zu begreifen, ist daher unerlässlich. Eine anpassungsfähige Führungskraft bleibt auch in unsicheren Zeiten zielorientiert und kann ihr Team durch Veränderungsprozesse leiten.
Soft Skills Beispiele – 5. Kritikfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit:
Kritikfähigkeit und Vertrauenswürdigkeit gehen Hand in Hand. Eine Führungskraft, die offen für Feedback ist und dieses konstruktiv umsetzt, baut Vertrauen auf. Gleichzeitig ist die Fähigkeit, konstruktives Feedback zu geben, ohne zu demotivieren, essenziell für die Entwicklung des Teams und fördert eine offene Kommunikation.
Soft Skills Beispiele – 6. Entscheidungsfähigkeit und Organisationstalent:
Entscheidungsfähigkeit und Organisationstalent sind unabdingbar für die effektive Leitung eines Teams. Eine Führungskraft muss in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu treffen, Prioritäten zu setzen und Ressourcen effizient zu verwalten. Dies erfordert klare Zielvorgaben, strategisches Denken und die Fähigkeit, auch unter Druck den Überblick zu bewahren.
Kommunikationsfähigkeit hat eine besondere Stellung innerhalb der Soft Skills
Während all diese Soft Skills für eine gute Führung unerlässlich sind, gibt es dennoch eine Kompetenz, die eine ganz besondere Stellung innerhalb der Soft Skills einnimmt. Die Rede ist von Kommunikationsfähigkeit. Sie ist letztlich die Grundlage, damit viele der Soft Skills überhaupt zu Tragen kommen können. Kommunikation bildet nämlich das Bindeglied zwischen Führungskraft und Team.
Der Soft Skills Klassiker, Kommunikationsfähigkeit – essenziell für die Führungskompetenz jeder Führungskraft
Ohne die Fähigkeit, effektiv zu kommunizieren, könnten Führungskräfte ihre Teams nicht inspirieren, motivieren oder leiten. Erst durch eine gute Kommunikation können Visionen wirklich vermittelt werden und erst durch sie kann eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens etabliert werden.
Kommunikationsfähigkeit ist einer der anspruchsvollsten Soft Skills
Gute Kommunikation geht über das bloße Übermitteln von Informationen hinaus, denn Kommunikation ist viel komplexer. Gleichzeitig ist sie deswegen aber auch anfälliger für Fehler. Oft kommt nicht alles, was gesendet wird, auch wirklich beim Empfänger an oder wird richtig interpretiert. Missverständnisse entstehen beispielsweise auch durch unbewusste Signale wie über unsere Körperhaltung oder unsere Stimme. Außerdem hat der Empfänger oft die Tendenz, Informationen zu filtern, zu kürzen und so anzupassen, dass sie in sein Weltbild passen.
Strategien zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit
All diese Punkte machen Kommunikation zu einer Herausforderung. Es gibt aber einige Strategien, mithilfe derer man Missverständnissen aus dem Weg gehen kann und die die Kommunikation erleichtern. Gerade als Führungskraft ist das von großer Bedeutung.
In unserem bald erscheinenden Onlinekurs zur Burnout-Prävention gibt es einen vertiefenden siebentägigen Abschnitt, der sich nur mit dem Thema Kommunikation beschäftigt. Den Kurs findest du nach Veröffentlichung hier.
Hier sind vor ab aber schon einige wesentliche Aspekte, wie eine Führungskraft effektiv kommunizieren sollte:
Klarheit und Präzision – entscheidend für die Kommunikationsfähigkeit und Führungskompetenz:
Klarheit und Präzision in der Kommunikation verhindern Missverständnisse und stellen sicher, dass alle Teammitglieder die gleichen Informationen und Ziele verstehen.
Soft Skills Tipp:
Verwende einfache und direkte Sprache. Vermeide Fachjargon, wenn du Aufgaben delegierst. Du kannst die Kernpunkte der Aussagen am Ende nochmals zusammenfassen oder wiederholen. Das geht auch umgedreht: Frage dein Gegenüber hierfür einfach, welche Hauptaussagen bei ihm hängen geblieben sind.
Authentische Körpersprache und Stimmlage sind wichtig für die Kommunikationsfähigkeit
Die Worte einer Führungskraft können nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn sie durch die entsprechende Stimmlage und Körpersprache unterstützt werden. Passen Körpersprache und Stimmlage nicht zum Gesagten, leidet die Authentizität darunter, Verwirrungen entstehen und eine Aussage verliert ihre Glaubwürdigkeit.
Soft Skills Tipp:
Achte sowohl auf deine Gestik oder Mimik als auch auf deine Stimmlage. Wenn du beispielsweise etwas durchsetzen möchtest, spreche bestimmt und achte auf einen ernsten Gesichtsausdruck. Möchtest du Stolz ausdrücken, dann sei dennoch bestimmt in deiner Stimmlage. Gleichzeitig achte aber darauf, dass dein Blick offen und freundlich ist.
Kommunikationsfähigkeit Aktives Zuhören als einer der Soft Skills:
Beim aktiven Zuhören schenkst du dem Sprecher volle Aufmerksamkeit. Es geht darum, die Botschaft aufzunehmen, durch Rückfragen zu verstehen und Verständnis zu zeigen. Dadurch schenkst du dem Sprechenden Wertschätzung.
Soft Skills Tipp:
Halte den Augenkontakt. Höre zu, ohne den Sprechenden zu unterbrechen. Gelegentlich darfst du aber nachfragen, um Klarheit zu schaffen oder Interesse zu zeigen.
Die Soft Skills Liste für gute Kommunikationsfähigkeit und Führungskompetenz ist lang
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Punkte, die es zu beachten gilt, um die Kommunikation im Team und als Führungskraft effektiv zu gestalten. Indem du die Perspektive deines Gesprächspartners übernimmst und empathisch bist, förderst du Vertrauen und erzeugst eine respektvolle Atmosphäre innerhalb des Teams. Regelmäßige Feedback-Runden schaffen Raum, in dem offene Kommunikation überhaupt stattfinden kann und erhöhen die Transparenz im Unternehmen.
Menschen sind unterschiedlich und brauchen unterschiedliche Kommunikationsstrategien
Außerdem lohnt es sich als Führungskraft in der Kommunikation flexibel zu bleiben und die Kommunikationsstrategie jeweils an den Empfänger anzupassen. Menschen sind unterschiedlich und brauchen verschiedene Wege, wie ihnen Botschaften mitgeteilt werden. Während der eine ernstere Worte braucht, wenn man ihm eine Aufgabe erteilt, ist ein anderer möglicherweise sensibler und braucht diesen ernsten Ton nicht.
Anerkennung stärkt das Team und die Führungskompetenz
Und last, but not least: Ein besonders wichtiger Punkt der Soft Skills ist es, Mitarbeiter motivieren zu können. Zu einer guten Führungskompetenz gehört es also auch, Teammitgliedern regelmäßig Anerkennung Ihrer Leistungen zu kommunizieren. Das erhöht nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern steigert langfristig auch die Leistung.
Du siehst also, die Liste an Soft Skills für Führungskräfte ist lang und sehr vielfältig. Es lohnt sich aber immer an diesen Fähigkeiten zu arbeiten. Sie fördern den Zusammenhalt im Team und etablieren eine konstruktive sowie positive Unternehmenskultur. Nur mit einem harmonischen und gut funktionierenden Team ist auch der Erfolg eines Unternehmens nachhaltig. Und nur so kannst du deine Vision auch langfristig umsetzen.
