Gesundheit und Wertschätzung durch betriebliche Gesundheitsförderung
Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) stellt Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Mittelpunkt und legt so den Grundstein für ein erfolgreiches Unternehmen. Egal ob Yoga-Kurs, Ernährungsschulung oder Spendenlauf – betriebliche Gesundheitsförderung ist eigentlich immer eine Win-Win-Situation: Für den Angestellten, für den Arbeitgeber und letztendlich auch für die Gesellschaft. Denn es gilt der Spruch: Gesunde Mitarbeiter kosten Geld, kranke Mitarbeiter ein Vermögen.
BGF passt in jedes Unternehmen
Jedes Unternehmen, ob multinationaler Konzern oder kleiner Familienbetrieb, profitiert von gesundheitsfördernden Maßnahmen am Arbeitsplatz. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und kurze Entspannungssessions zum Stressabbau am Arbeitsplatz sind auch in kleinen Unternehmen problemlos umsetzbar. Wichtig ist, dass die angestrebten Maßnahmen individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sind. So ist in einem Unternehmen mit 25 Mitarbeitern, von denen zwei Raucher sind, ein Präventionstag, der sich mit den gesundheitsschädlichen Folgen des Rauchens beschäftigt, sicher wenig zielführend.
Durch das zunehmende Homeoffice-Angebot ist außerdem wichtig, die Maßnahmen zur Betrieblichen Gesundheitsförderung auch außerhalb des Arbeitsplatzes zu ermöglichen. Digitale Angebote in Form von Online-Kursen oder Apps haben sich daher bewährt. Diese können von Arbeitnehmern auch bequem von zuhause genutzt werden.
Probiere unseren zertifizierten Online-Kurs zur Stressprävention aus, um die mentale Gesundheit und Resilienz deiner Mitarbeiter zu stärken. Dabei handelt es sich um einen 12-wöchigen Kurs, der speziell für den Unternehmenseinsatz konzipiert ist. Er trägt zu einem gesünderen Arbeitsumfeld und entspannteren Mitarbeitern bei. Außerdem bieten wir eine Meditations-App an, mit der deine Mitarbeiter jederzeit und überall Entspannung finden können. Ganz einfach durch Zuhören. Hier kannst du mehr darüber erfahren.
Stress am Arbeitsplatz – Zahlen und Fakten
Stress am Arbeitsplatz kann psychische Erkrankungen begünstigen, welche großes persönliches Leid bei Betroffenen verursachen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin bezifferte die Kosten durch Arbeitsausfälle aufgrund psychischer und Verhaltensstörungen im Jahr 2016 auf 12 Milliarden Euro. Die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund von psychischen Erkrankungen hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast verdoppelt. Durch die Folgen der Corona-Pandemie wurde diese Entwicklung noch einmal verstärkt.
Insbesondere die Stressbelastung am Arbeitsplatz kann im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung mit gezielten Maßnahmen reduziert werden. Geeignete BGF-Maßnahmen müssen dabei auch neue Entwicklungen wie flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice mit einbeziehen.
Welche Vorteile hat betriebliche Gesundheitsförderung?
Gesunde Mitarbeiter
Betriebliche Gesundheitsförderung wirkt sich erwiesenermaßen auf die Krankenstände in einem Unternehmen aus. Studien zeigen, dass sich die Zahl der Krankschreibungen durch kluge Maßnahmen zur Gesundheitsförderung um 25 Prozent reduzieren lässt. Gleichzeitig steigen die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der Belegschaft.
Identifikation mit dem Unternehmen
Wer arbeitet nicht gerne in einem Unternehmen, dass nach Möglichkeiten sucht, seinen Angestellten in Sachen Gesundheit unter die Arme zu greifen. Durch die richtigen Maßnahmen identifiziert sich die Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen. Das motiviert beim Arbeiten, verhindert die Abwanderung von Fachkräften und stärkt die Marke in der Außenwahrnehmung. So können sich Unternehmen auch für neue Bewerber attraktiv machen. (1)
Finanzielle Einsparungen
Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung lohnen sich finanziell. Verschiedene Studien kommen zu einen Return of Investment (ROI) von 2,7 bis 16 für jeden investierten Euro. Betriebliche Gesundheitsförderung ist also keine bloße Nettigkeit von Seiten des Arbeitgebers, sondern eine wichtige Investition in ein Unternehmen. (1)
Was beinhaltet die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)?
Die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) als Teilbereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) setzt sich aus Maßnahmen aus der Verhaltens- und Verhältnisebene zusammen. (3)
Die Verhältnisebene
Maßnahmen auf der Verhältnisebene betreffen zum Beispiel Arbeitszeiten, die ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes, sowie alle Arbeitsabläufe und Prozesse im Unternehmen.
Die Verhaltensebene
Auf der Verhaltensebene werden gezielte Maßnahmen umgesetzt, die aktiv auf das Verhalten der Mitarbeiter einwirken. Darunter fallen zum Beispiel Sportangebote oder Entspannungskurse.
Die großen Unternehmen machen es vor
Ob Facebook, VW, Apple, SAP oder Google – Fast alle großen Unternehmen haben die Wichtigkeit von betrieblicher Gesundheitsförderung erkannt und lassen sich die Gesundheit ihrer Angestellten einiges an Aufwand und Geld kosten.
Verdeutlichen lässt sich dies exemplarisch am Beispiel von Facebook. Pro Mitarbeiter und Jahr stellt Facebook ein Budget von 720 Euro für Wellness und Sportangebote zur Verfügung. Dabei hinaus hat das Unternehmen das umfangreiche Mental-Health-Angebot Lyra ins Leben gerufen. Mitarbeiter können in diesem Programm pro Jahr bis zu 25 Stunden Psychotherapie oder Ernährungsberatung in Anspruch nehmen. Das Unternehmen bietet Mitarbeitern außerdem die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz von einem Betriebsarzt optimal einstellen zu lassen. (2)
BGM oder BGF – Wo liegt der Unterschied?
Betriebliche Gesundheitsförderung ist nur ein Teilbereich des umfangreichen Gebiets des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). BGM umfasst neben der Betrieblichen Gesundheitsförderung außerdem noch die Bereiche Arbeitsmedizin und betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM). Die Aufgabe des BGM ist es, diese verschiedenen Teilbereiche zu betreuen und Strukturen in einem Gesamtkonzept zu vernetzen. BGM ist also – wie der Name schon sagt – eine Managementaufgabe.
In vier Schritten zu deinem erfolgreichen BGM-Konzept
Schritt 1: Analysiere dein Unternehmen
Es ist von äußerster Wichtigkeit dein Unternehmen genau zu analysieren. Wo liegen die Probleme? Musst du vielleicht grundlegend an der Struktur deines Unternehmens etwas verändern anstatt nur Symptome zu bekämpfen? Was wünschen sich deine Mitarbeiter und welche Zielgruppe möchtest du in deinem Unternehmen besonders fördern?
Für diesen Schritt kannst du dir auch Unterstützung von Krankenkassen holen. Krankenkassen helfen mit ihrer Expertise gerne bei der praktischen Durchführung einer Evaluation deines Unternehmens. Manchmal braucht es auch einfach einen Blick von außen, um Probleme zu erkennen.
Schritt 2: Plane deine BGF-Maßnahmen sorgfältig
Um deine Analyse in ein stimmiges Konzept zu überführen, solltest du Ziele festlegen, die du durch die Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung erreichen möchtest. Hier wird zwischen weichen und harten Zielvorgaben unterschieden.
Weiche Ziele könnten beispielsweise ein verbessertes Unternehmensklima oder mehr Bewegung im Unternehmensalltag sein. Harte Ziele dagegen ein messbarer Rückgang von Rückenproblemen oder geringere Fehlzeiten. Denke daran, dass das Umsetzen eines BGM-Konzepts ein anhaltender Prozess ist, in dem sich ein Unternehmen kontinuierlich neuen Begebenheiten anpassen muss.
Schritt 3: Setzte dein BGM-Konzept um
Setze auf Basis deiner Analysen sinnvolle strukturelle Veränderungen in deinem Unternehmen um. Du solltest außerdem einen guten Mix aus BGF-Maßnahmen auf der Verhaltens- und auf der Verhältnisebene anbieten. Ganz zentral ist es dabei, dass du die Vorteile der angebotenen Maßnahmen intern klar kommunizierst. Schaffe darüber hinaus Anreize, damit die Maßnahmen auch angenommen werden.
Schritt 4: Evaluiere dein BGM Konzept
Sind alle Maßnahmen erfolgreich implementiert, solltest du dein BGM Konzept evaluieren. Welche Maßnahmen sind gut angekommen, wo sehen deine Mitarbeiter Verbesserungsbedarf, an welchen Stellen kann dein Konzept vielleicht noch optimiert werden? So kannst du bei zukünftigen BGF-Maßnahmen schon auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. (1)
Qualifizierte Führungskräfte
Die Fähigkeit der Führungskräfte in einem Unternehmen ist ein wichtiger Faktor für Stressbelastung und Betriebsklima. Von einer guten Führungspersönlichkeit hängt entscheidend ab, wie motiviert die Mitarbeiter sind, welches Miteinander im Unternehmen herrscht und wie mit Problemen umgegangen wird. Eine Führungskraft sollte anerkennend und wertschätzend mit Mitarbeitern umgehen, Kritik und Verbesserungsvorschläge richtig vermitteln und klare Anforderungen vorgeben.
In einem durchschnittlichen Unternehmen arbeitet sich nicht selten eine Expertin, ein Sachbearbeiter langsam zur Führungskraft hoch. Er verrichtet immer weniger Sacharbeit und übernimmt Stück für Stück mehr Personalverantwortung. Das Problem: Führungskraft zu sein liegt nicht jedem im Blut. Deshalb sollten Führungskräfte nicht einfach von heute auf morgen Personalverantwortung übertragen bekommen, sondern gezielt für ihre Rolle geschult werden. In kleinen Unternehmen ist zumindest eine Sensibilisierung der Führungsebene notwendig, in größeren Unternehmen kann beispielsweise ein Mentor-Programm installiert werden. Erfahrene Führungskräfte greifen hier neuen Führungskräften unter die Arme.
Stolpersteine in der betrieblichen Gesundheitsförderung
Bei Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung sollte der Spaß im Vordergrund stehen. Niemand hat Lust, kurz vor Feierabend noch ein trockenes theoretisches Seminar zu besuchen. Suche deshalb die richtigen Trainer und Angebote aus, damit deine BGF-Maßnahme zum Erfolg führt.
Achte darauf, das Programm zum betrieblichen Gesundheitsmanagement abwechslungsreich zu gestalten. Erfahrungsgemäß nimmt das Interesse an einem Angebot mit der Zeit ab. Wenn das passiert, biete Alternativen an! (4)