Frau entspannt in der Sonne

Stress nachhaltig abbauen: 4 Tipps für mehr Entspannung

Stress im Alltag

Ärger im Job, Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, hohe Erwartungen an uns selbst: Mehr als 60 Prozent der Deutschen fühlen sich gestresst[1]. Gehört in deinem Alltag das fiese innere Hochdruckgefühl auch schon irgendwie dazu? Dann solltest du eine Stressreduktion als wichtiges Lebensziel ansehen. Nimm dir einen Moment, um in dich hineinzuhorchen, denn nicht selten tendieren wir dazu, die einschlägigen Signale zu ignorieren und stur “weiterzumachen”.

Symptome von zu viel Stress

Wenn Stress zur Gewohnheit wird, warnt uns unser Körper zuverlässig durch Symptome. Dazu gehören etwa chronische Verspannungen, Herzrhythmusstörungen oder ein dauerhaft erhöhter Blutdruck. Auch innere Unruhe und Schlaflosigkeit sind typisch und können dich nervös oder sogar depressiv machen. Auch zwischenmenschlich macht uns Stress eher zu launischen Zeitbomben als zu Traumpartnern, einfühlsamen Eltern oder verständnisvollen Freunden.

Wie werde ich meinen Stress los?

Wenn wir „unter Strom“ stehen, werden wir zwar kurzfristig mit echter Superpower ausgestattet – auf Dauer macht uns der Stresshormoncocktail im Blut aber unausgeglichen und krank.

Diese vier Tipps können dir dabei helfen, gelassen und konzentriert auf den Wellen deines Alltags zu surfen:

1. Stressreduktion durch Sport

Sport bringt Stressreduktion

Die Wissenschaft ist sich einig: Körperliche Aktivität verringert deine psychologischen und biologischen Stressreaktionen[2]. Dabei musst du keine Höchstleistungen bringen, sondern regelmäßig dranbleiben. Dafür kann es helfen, wenn du dir feste Zeiten in den Kalender einträgst oder dich mit anderen zum Sport machen triffst.

Gelassen durch Laufbandtraining

In einer Studie wurde nachgewiesen, dass untrainierte Männer nach einem zwölfwöchigen Laufbandtraining auf psychologischen Stress viel gelassener reagierten als davor: Die Forscher „stressten“ die Probanden gezielt und fanden im Körper der Teilnehmer nach dem wissenschaftlich verordneten Fitnessprogramm weniger Stresshormone im Blut als beim gleichen Test zu Beginn des Experiments. Sogar das Herz ließ sich von den Provokationen der Wissenschaftler nicht mehr so leicht aus dem Takt bringen![3] In anderen Versuchen konnte gezeigt werden, dass Menschen, die in stressigen Zeiten für Bewegung sorgen, weniger Schlafprobleme haben als gestresste Sportmuffel.[4]

Dein ganz persönliches Antistress-Workout

Mit Sport kannst du übrigens auch gezielt auf deine ganz persönliche Stressproblematik einwirken: Neigst du zum Grübeln, ist reines Lauftraining für dich eher ungeeignet und du solltest kognitiv fordernde Aktivitäten wie Ballsport, Kampfkunst oder Tanzen bevorzugen. Vernachlässigst du in Stressphasen soziale Kontakte, ist das Training im Verein oder in der Laufgruppe die beste Sportstrategie für dich. Antidepressive Effekte erzielst du vor allem über die richtige „Dosis“: Dein Workout sollte deinen Körper wöchentlich mindestens 17,5 kcal pro Kilogramm verbrennen lassen.[4]

2. Nimm dir Zeit für Freunde und Familie

Gemeinschaft und Freundschaft hilft bei Stressreduktion

Wusstest du, dass ein intaktes soziales Umfeld ein echter Stresskiller ist? Studien haben gezeigt, dass gute Kontakte mit anderen Menschen im Alltag wie „Puffer“ wirken, die den Stress auf Abstand halten. Gute Freunde machen uns cool und gelassen

Dass fürsorgliche Zuwendung nicht nur subjektiv gut tut, sondern einen direkten Einfluss auf die Biochemie unseres Körpers hat, zeigte zum Beispiel das Team des Freiburger Psychologen Markus Heinrichs. Die Wissenschaftler testeten die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel von Männern, die vor Publikum eine Kopfrechenaufgabe lösen mussten.

Wissenschaftlich medizinische Belege

Fürsorgliche Zuwendung tut nicht nur subjektiv gut, sondern hat auch einen direkten Einfluss auf unsere Biochemie. Das zeigte zum Beispiel das Team des Freiburger Psychologen Markus Heinrichs. Die Wissenschaftler testeten die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel von Männern, die vor Publikum eine Kopfrechenaufgabe lösen mussten. Die eine Hälfte der Teilnehmer wurde von einem guten Freund zur Prüfung begleitet, der sie vor dem Test mit aufbauenden Worten unterstützt hat. Die andere Hälfte ist hingegen allein erschienen.

Und tatsächlich: Im Körper der Männer, die durch ihren Freund verbales Empowerment erfahren hatten, fand sich eine geringere Cortisol-Konzentration als bei den „Einzelkämpfern“ der Kontrollgruppe.[4]

Du kannst dein Gehirn verändern – und es mag liebevolle Zuwendung

Spannend: Weil unser Gehirn plastisch ist, nehmen die Forscher an, dass sozialer Support auf lange Frist sogar unsere Gehirnstruktur verändern und uns von Grund auf stressresistenter machen kann. Wer also viel kuschelt, streichelt, mit lieben Menschen in unterstützendem Austausch steht, kommt besser klar mit herausfordernden Situationen. Die Stelle, an der Zuwendung auf deinen Körper einwirkt, ist übrigens deine HPA-Achse. Das ist der Teil des Hormonsystems, der deine Stressreaktionen kontrolliert und so unter anderem dein Immunsystem, deine Gefühle und deine Sexualität beeinflusst.[5]

3. Setze auf Mindpower

Mit Audioprogrammen Stress nachhaltig abbauen.

Ein gutes Zeitmanagement, eine gesunde Ernährung, geregelte Finanzen – viele Tipps, die dir dabei helfen sollen, Stress abzubauen, beschäftigen sich eher mit den äußeren Gegebenheiten deines Lebens. Aber für das Ankurbeln von Stressreaktionen spielt noch ein anderer Faktor eine bedeutende Rolle: Dein inneres Erleben! Was passiert in deinem Kopf, wenn du gestresst bist? Wie ist dein Blick auf deine Welt? Genau hier setzen Methoden an, die mit „Mindpower” arbeiten – also mit der Kraft deiner Gedanken.

Bewusst handeln statt automatisch reagieren

Es ist ja eigentlich verrückt: Viele Situationen empfinden wir nur deshalb als stressig, weil wir uns schlicht und ergreifend angewöhnt haben, sie so zu bewerten. Und genau hier liegt deine Chance! Wenn du erkannt hast, dass du in den allermeisten Fällen nicht hilflos an übermächtige Stressoren ausgeliefert bist, sondern dieses bedrückende Szenario erst selbst mit deinen eigenen Gedanken erschaffst, kannst du deine Wahrnehmung neu ausrichten. Bei der „Umprogrammierung“ deiner Denkgewohnheiten können dir übrigens Achtsamkeitsübungen eine gute Hilfe sein.

Beobachte dich selbst

Der Molekularbiologe Jon Kabatt Zinn, emeritierter Professor an der University of Massachusetts Medical School und weltweit anerkannter Achtsamkeitsforscher, empfiehlt als wichtigsten Schritt zur Befreiung von automatisierten Stressreaktionen: Bleib völlig präsent, während sich die Stresssituation entfaltet. Konkret bedeutet das, ganz bewusst dabei zuzuschauen, wie im eigenen Körper in stressigen Situationen die hausgemachten Mechanismen greifen.

Sei Boss in deinem Kopf

Du siehst eine lange Supermarktschlange und dein Blutdruck steigt? Du fängst an zu schwitzen? Dein Herz rast? Nutze die Kraft deiner Gedanken, beobachte bewusst die Vorgänge in deinem Körper und realisiere, dass deine gewohnte Reaktion keine zwangsläufige ist. Lassen dich wirklich die vielen Menschen vor dir gestresst reagieren? Oder machen dich nicht viel eher die Gedanken und Glaubenssätze nervös, die du dir in Sachen „Stau an der Kasse” über die Jahre gebildet hast?

Gehe neue Wege

In einem nächsten Schritt kannst du als Boss in deinem Kopf andere Wege gehen: Lass in deinem Gehirn neue Verbindungen und Pfade entstehen, die dich dem Leben gegenüber gelassener und ausgeglichener machen. Vielleicht bietet sich die Wartezeit beim Einkaufen dazu an, um einige Minuten bewusst zu atmen? Könntest du den Moment nicht auch als Pause sehen? So kannst du Stress abbauen, indem du deine Bewertung von Situationen änderst und eine neue Einstellung gegenüber deinem Alltag und seinen Herausforderungen einübst.

4. Entdecke mentale Entspannungstechniken für dich

Ein Spaziergang im Grünen hilft Stress nachhaltig abzubauen

Immer wieder haben Studien gezeigt, dass regelmäßige Meditation in Sachen Stressabbau die Wunderwaffe schlechthin ist. Die innere Versenkung hilft dir nämlich.[6]

Meditation lässt Nervenzellen im Gehirn wachsen

Faszinierend: Wer sich durch mentale Entspannung gegen die Stressfaktoren im eigenen Alltag wappnet, kann sein Gehirn regelrecht „wachsen lassen” – und zwar richtig schnell! Forscher konnten mittels Magnetresonanztomographie nachweisen, dass das Gehirn von 16 Teilnehmern eines achtwöchigen Meditationskurses mehr sogenannte „graue Substanz“ gebildet hatte. Und das nach einer durchschnittlichen Übungszeit von nur 23 Stunden. Die Dichte der Nervenzellen hatte dabei vor allem in jenen Gehirnteilen zugenommen, die für Lern- und Gedächtnisprozesse, Selbstwahrnehmung, Gefühlssteuerung und Stressreaktionen zuständig sind.[11]

Buddhistische Mönche überraschen die Wissenschaft

In einem anderen spektakulären Experiment überraschten acht buddhistische Mönche die Wissenschaft: Schon in relativ kurzen Meditationsphasen von 90 Sekunden, konnten sie für einen Anstieg der sogenannten Gammawellen im Gehirn sorgen.[12] Das ist eine Frequenz, die für Konzentration, Höchstleistungen und Lernerfahrungen typisch ist. Und während vor einigen Jahren mentale Entspannungsmethoden noch eine Art „Glaubenssache“ waren, die von vielen Menschen eher in esoterischen oder religiösen Zusammenhängen gesehen wurden, ist heute klar: Meditation funktioniert.

Sie ist ein machtvolles Werkzeug, mit dem du dein Entspannungspotential, deine Konzentrations- und deine Lernfähigkeit nachhaltig beeinflussen kannst! Tipp für dich: Mach’s wie die Mönche und meditiere regelmäßig. Denn je geübter und routinierter du bist, desto besser kannst du beim Meditieren abschalten und quasi auf Knopfdruck entspannen.

Raus aus dem Stress mit unserem Onlinekurs

Zu viel Stress im Alltag? Zeit etwas zu verändern! Denn ein verantwortungsvoller Umgang mit Stress kann gelernt werden. In unserem 12-wöchigen Onlinekurs begleiten wir dich mit spannendem Wissen, vielen hilfreichen Tricks & Übungen und der sonamedic App für meditative Entspannung auf deinem Weg zu mehr innerer Gelassenheit.

Tschüss Stress - Kurs zur Stressprävention

 

(1) Entspann dich, Deutschland. TK-Stressstudie 2016.

(2) Hamberger, Beatrice (08.10.2020): Mit Sport Stress abbauen. https://www.tk.de/techniker/magazin/life-balance/aktiv-entspannen/stress-abbauen-mit-sport-und-bewegung-2093232

(3) Klaperski, von Dawans, Heinrichs, Fucks (2014): Effects of a 12-week endurance training program on the psychological response to psychological stress in men: A randomized controlled trial. Journal of Behavioral Medicine, 37, 1118-1133.

(4) Gerber, Brand, Herrmann, Colledge, Holsboer-Trachsler, Pühse (2014):

Increasedobjectively assessed vigorous-intensity exercise isassociated with reduced stress, increased mental healthand good objective and subjective sleep in youngadults. Physiology & Behavior, 135,17–24.

(5) Fuchs, Klaperski (2016): S. o.

(6) (13.04.2023) Stress abbauen: Tipps zur Entspannung im Alltag. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Stress-abbauen-Tipps-zur-Entspannung-im-Alltag,achtsamkeit104.html

(7) Dunn, Trivedi, Kampert, Clark, Chambliss (2005): Exercise treatment for depression:

Efficacy and dose response. American Journal of Preventive Medicine, 28, 1-8.

(8) Ditzen, Heinrichs (2014): Psychology of social support: The social dimension of stress buffering. Online (Zugriff 6. Mai 2019)

(9) Jon Kabat-Zinn: Gesund durch Meditation. Das große Buch der Selbstheilung (2011), 220.

(10) Luders, Kurth, Toga, Narr, Gaser (2013): Meditation effects within the hippocampal complex reveales by voxelbased morphometry and cytoarchitectonic probabilistic mapping. Online (Zugriff 6. Mai 2019)

(11) Hölzel, Carmody, Congleron, Yeramsetti, Gard, Lazar (2010): Mindfulness practice leads to increases in regional brain gray matter density. Online (Zugriff 6.Mai 2019)

(12) Lutz, Lawrence, Greischar, Rawling, Ricard, Davidson (2004): Long-term meditators self-induced high-amplitude gamma synchrony during mental practice. Online (Zugriff 6. Mai 2019)

Wie kannst du die Prokrastination überwinden? In diesem Artikel geben wir dir einige hilfreiche Tipps wie dir dies gelingen kann.
Als Führungskraft schaffst du mit guter Delegation und der Förderung der intrinsischen Motivation deines Teams ein optimales Arbeitsumfeld.
Soft Skills sind interpersonelle Fähigkeiten, die entscheidend für die Führungskompetenz und die Zusammenarbeit in Teams sind.